Barrierefreiheit für Printprodukte – warum sie heute unverzichtbar ist

Barrierefreiheit ist längst kein Randthema mehr. Ob in der digitalen Welt oder im klassischen Printbereich – Informationen müssen für alle Menschen zugänglich sein. Öffentliche Einrichtungen und Unternehmen stehen zunehmend in der Verantwortung, Kommunikationsmittel so zu gestalten, dass sie inklusive Teilhabe ermöglichen.

In diesem Artikel erfährst du, was barrierefreie Drucksachen sind, welche gesetzlichen Anforderungen gelten, und wie du sie in der Praxis umsetzen kannst – mit konkreten Beispielen und Tipps aus der Designpraxis.

Was bedeutet Barrierefreiheit bei Printprodukten?

Barrierefreiheit im Printbereich bedeutet, dass gedruckte Informationen für möglichst viele Menschen verständlich, wahrnehmbar und nutzbar sind – unabhängig von individuellen Einschränkungen.

  • Menschen mit Sehbeeinträchtigungen oder Farbenblindheit
  • Menschen mit kognitiven Einschränkungen
  • Senior:innen mit altersbedingten Leseschwierigkeiten

Ein barrierefreies Printprodukt achtet darauf, Texte, Farben, Kontraste, Schriftgrößen und Struktur so zu gestalten, dass niemand ausgeschlossen wird.

Beispiel aus der Praxis

Eine Kommune möchte ihre Bürgerbroschüre inklusiv gestalten. Durch klare Struktur, große Schrift, ausreichenden Zeilenabstand und kontrastreiche Farben wird die Lesbarkeit für alle verbessert – ohne ästhetische Abstriche.

Gesetzliche Grundlagen und Standards

Für öffentliche Einrichtungen gelten verbindliche Richtlinien:

  • Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0)
  • Behindertengleichstellungsgesetz (BGG)
  • EU-Richtlinie 2016/2102

Auch wenn sich diese Vorgaben zunächst auf digitale Medien beziehen, übertragen viele Organisationen sie konsequent auf ihre Printkommunikation. Denn ein einheitlicher Auftritt über alle Kanäle schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit.

Tipp: Wenn du dich tiefer mit inklusivem Design beschäftigen möchtest, findest du auf designberatung-inklusiv.de wertvolle Informationen und einen Druckdesign-Check-Tool.

Gestaltungsprinzipien für barrierefreie Drucksachen

1. Lesbarkeit durch klare Typografie

Verwende gut lesbare Schriften ohne Schnörkel (z. B. Frutiger, Arial oder Source Sans). Achte auf ausreichend großen Schriftgrad (mindestens 12 pt) und genügend Zeilenabstand.

Praxis-Tipp: Teste deine Drucksachen mit echten Nutzer:innen. Schon kleine Anpassungen im Zeilenabstand oder in der Buchstabenweite können die Lesbarkeit erheblich verbessern.

2. Kontraste und Farben

Farben sollten sich deutlich voneinander abheben. Ein zu geringer Kontrast zwischen Text und Hintergrund erschwert das Lesen – besonders bei gedämpftem Licht oder altersbedingten Einschränkungen.

Beispiel: Statt hellgrauer Schrift auf weißem Grund besser dunkles Grau oder Schwarz verwenden. Für Infografiken können zusätzlich Symbole oder Muster helfen, Informationen auch ohne Farbe zu unterscheiden.

3. Einfache Sprache und klare Struktur

Barrierefreie Texte sind nicht „einfach“, sondern verständlich. Das heißt: kurze Sätze, aktive Sprache, klare Gliederung. So profitieren auch Menschen mit geringer Lesekompetenz oder Deutschkenntnissen.

Beispiel: Statt „Wir bitten um wohlwollende Kenntnisnahme der beiliegenden Unterlagen“ lieber: „Bitte lesen Sie die beigefügten Informationen aufmerksam durch.“

4. Haptische und alternative Formate

Manchmal reicht visuelle Barrierefreiheit nicht aus. Dann können zusätzliche Formate wie Braille-Druck, Großschrift oder taktile Piktogramme sinnvoll sein.

Praxisbeispiel: Ein Museum ergänzt seine Besucherbroschüre um eine taktile Karte. So können auch sehbehinderte Personen den Ausstellungsraum besser erfassen.

Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal und Imagefaktor

Barrierefreie Gestaltung zeigt Verantwortung. Sie signalisiert, dass eine Organisation Vielfalt ernst nimmt und niemanden ausschließt. Das schafft Vertrauen – sowohl bei Bürger:innen als auch bei Kund:innen.

Gerade öffentliche Einrichtungen profitieren von einem professionellen, inklusiven Erscheinungsbild. Doch auch Unternehmen erkennen zunehmend: Barrierefreiheit ist kein Mehraufwand, sondern Mehrwert.

SEO-Hinweis: Google und KI-Suchsysteme erkennen zunehmend nutzerfreundliche, semantisch klare Texte. Barrierefreies Design – ob digital oder im Print – zahlt also direkt auf deine Sichtbarkeit ein.

Wie Klement Design unterstützt

Als Designbüro mit Spezialisierung auf barrierefreies Kommunikationsdesign unterstützen wir Organisationen dabei, Printprodukte verständlich und zugänglich zu gestalten. Von der Analyse über die Gestaltung bis zur Umsetzung begleiten wir dich Schritt für Schritt – damit deine Botschaft alle erreicht.

Mehr Informationen und Beratung findest du auf unserer Partnerseite:
👉 designberatung-inklusiv.de

Fazit: Barrierefreiheit beginnt beim Design

Barrierefreie Printprodukte sind keine Sonderlösung, sondern ein zentraler Bestandteil moderner Kommunikation. Mit klarer Sprache, guter Lesbarkeit, strukturiertem Layout und empathischem Design entsteht echte Inklusion – sichtbar, spürbar und verständlich für alle.